Die größte Beach-Party Europas ging vom 02. bis 06. August in Wien über die Bühne. In den letzten Jahren baggerten die besten Beachvolleyballerinnen und -volleyballer in der Wiener Innenstadt am Heumarkt, aber dieses Jahr kehrten sie auf die Wiener Donauinsel zurück.
EM aus österreichischer Sicht
Insgesamt neun österreichische Teams versuchten ihr Glück bei den A1 CEV Beach Volleyball Europameisterschaften, aber bereits nach dem zweiten Spieltag sah die Bilanz leider ernüchternd aus. Von 18 Spielen konnten nur 4 siegreich beendet werden bzw. von neun Teams schafften es nur drei in die Zwischenrunde. Für Lichtblicke sorgten Ronja und Dorina Klinger, die jedoch am Donnerstagmorgen in zwei Sätzen gegen die amtierenden Europameisterinnen Tina Graudina/Anastasija Samoilova aus Lettland den Kürzeren zogen, Robin Seidl/Moritz Pristauz mussten sich in einem 3-Satz-Krimi gegen die Bello Zwillinge aus England geschlagen geben und beendeten die EM auf Platz 17. Alexander Horst und Julian Hörl konnten leider nicht an ihre Erfolge vom ersten Tag (Gruppensieg – Pool H) anknüpfen und fanden in den Niederländern Leon Luini und Yorick de Groot ihre Meister. Sie beendeten die Heim-EM auf Platz 9.
Europameisterinnen 2023 kommen aus der Schweiz
Die Wiener Siegesserie von Tanja Hüberli und Nina Brunner reißt nicht ab: Nach ihrem EM-Triumph 2021 und dem Erfolg im Nations Cup 2022 waren die beiden Schweizerinnen auch in diesem Jahr nicht zu biegen. Das Finale der A1 CEV Beach Volleyball EM entwickelte sich am Samstag zu einer einseitigen Angelegenheit. Beim 21:12, 21:13 standen die 21-jährigen Spanierinnen Daniela Alvarez/Tania Moreno, 2022 EM-Vierte in München, von Beginn an auf verlorenem Posten. Bronze geht an Laura Ludwig/Louisa Lippmann und Deutschland. Notiz am Rande: Es ist bereits das zehnte EM-Edelmetall (in der allg. Klasse) für Ludwig.
Die alten und neuen Europameister 2023 kommen aus Schweden
Die beiden jungen Schweden David Åhman und Jonatan Hellvig konnten ihren Titel aus dem Vorjahr in München erfolgreich verteidigen. Im Endspiel auf der Donauinsel setzten sie sich souverän mit 21:16 und 21:18 gegen die Niederländer Leon Luini/Yorick de Groot durch. Die beiden Niederländer bestritten ihr erstes gemeinsames Turnier, denn ihre regulären Spielpartner konnten verletzungsbedingt nicht an der EM teilnehmen. Bronze ging an das Überraschungsteam aus der Ukraine, das sich gegen den italienischen Routinier Paolo Nicolai mit seinem jungen Gefährten Samuele Cottafava mit 2:0 durchsetzen. Sergiy Popov und der 2,07 Meter große Eduard Reznik eroberten die erste Beach-Medaille für die Ukraine in der Geschichte und das schönste Geburtstagsgeschenk für Popov. „Wir waren hier besonders motiviert, weil wir nicht für uns spielen, sondern für unser Land!“ Er und sein 34 Jahre alter Partner leben und trainieren in Düsseldorf, da sie vom Dienst an der Waffe befreit wurden, um ihre geschundene Heimat auf der sportlichen Bühne zu repräsentieren.
Fazit vom Veranstalter Hannes Jagerhofer
Insgesamt kamen an den fünf Bewerbstagen rund 67.000 Menschen auf die Donauinsel. Zusammen mit den Side Events ergibt das eine stolze Gesamtzahl von knapp 78.000 Fans, die die A1 CEV Beach Volleyball EM mobilisierte. „Es war eine interessante Woche“, so Jagerhofer. Er sei stets zwischen Verzweiflung aufgrund widriger Wetterbedingungen und Begeisterung wegen des enormen Zuschauer-Ansturms und der mitreißenden Stimmung geschwankt. Auf die Frage nach dem kommenden Jahr, hielt er sich bedeckt. Feststeht, dass es wieder ein Event geben wird, in Wien, aber aller Voraussicht nach aus Termingründen nicht auf der Donauinsel.
weiterführende Links:
A1 CEV Beach Volleyball EM 2023
CEV EuroBeachVolley
Einige Impression der Heim-EM / Copyright Sport-Photo