Unglaublich, was sich am Spielberg direkt vor der Steiermark-Tribüne tut, wenn 36 Le-Mans-Boliden nach fliegendem Start in die erste Kurve pflügen und die Zuschauer unmissverständlich wissen lassen, dass der Kampf um die „4 Stunden vom Red Bull Ring“ somit eröffnet ist. Nach 169 Runden gnadenlosem Racing feierte das US-Team United Autosports den Sieg im dritten Saisonrennen der European Le Mans Series 2017. Bei freiem Eintritt am gesamten ELMS-Wochenende gab es für die Fans Motorsport pur mit Überholmanövern en suite, Fahrerwechseln, Nachtanken in der Box und als Draufgabe Rennaction in den Partnerserien Michelin Le Mans Cup und Formula Renault Eurocup sowie ein offenes Fahrerlager, Pitwalks und eine Autogramm-Session mit Stars à la Fabien Barthez!
Pole-Setter gibt im ersten Stint den Ton an. Hochmotiviert durch seinen ersten Quali-Sieg, hatte Léo Roussel die Ehre, das Rennen als Startfahrer für das russische LMP2-Team G-Drive Racing (RUS) von der Pole Position zu eröffnen. Der junge Franzose machte einen ausgezeichneten Job, enteilte dem Feld, brannte gleich im sechsten Durchlauf die schnellste Rennrunde in den Asphalt (1:20,177), und dominierte den ersten Stint.
Pech für G-Drive Racing – packender Zweikampf mit United Autosports. Das US-Team United Autosports machte sich mit einem überdurchschnittlich langen ersten Stint bemerkbar. Der Schweizer Hugo de Sadeleer spulte als Startfahrer 1:26 Stunden ab und sein Partner William Owen (USA) profitierte von dieser Taktik. G-Drive Racing wurde indessen vom Verkehr aufgehalten und Léo Roussel hatte bei seinem zweiten Einsatz unglaubliches Pech: Wegen eines technischen Problems seines Oreca 07 – Gibson fiel der Franzose zurück, versuchte zwar mit aller Kraft noch einmal aufzuschließen, am Ende musste er aber den Sieg Filipe Albuquerque (PRT) von United Autosports überlassen.
Denkbar knappe Entscheidung nach 169 Runden. Dass nach 169 Runden und vier Stunden hartem Racing nur 4,5 Sekunden über den Sieg entscheiden, liefert erneut den Beweis für den packenden Motorsport der European Le Mans Series. Filipe Albuquerque resümierte: „Als ich ins Auto gestiegen bin, war nur noch eine Stunde zu fahren. Ich habe alles gegeben und 15 Minuten vor Schluss waren meine Vorderreifen am Ende. Leo ist immer näher gekommen Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil ich keine Reserven mehr hatte und er mich gejagt hat. Am Ende hat es gereicht; Gratulation an meine Teamkollegen, die haben einen hervorragenden Job gemacht!“ Das Team von Fabien Barthez hatte als Quali-Vierter gute Chancen auf einen Podestplatz. Am Ende reichte es für den sechsten Rang.
Fans genossen Motorsport in der „ersten Reihe“. Am gesamten Rennwochenende rund um die „4 Stunden vom Red Bull Ring“ kamen Autogramm-Jäger und Motorsport-Freunde voll auf ihre Kosten. In den Partnerserien Michelin Le Mans Cup gaben 21 Starter Gas und im Formula Renault Eurocup 31 Piloten. Die Fans nutzten Pitwalks und das offene Fahrerlager, um den faszinierenden Le-Mans-Boliden ganz nahe zu kommen und den Teams bei der Arbeit über die Schulter zu blicken. Das Highlight des Rahmenprogramms war am Sonntag erneut die Autogramm-Session in der Boxengasse, wo die Besucher Piloten und Stars wie Fabien Barthez trafen und Erinnerungsfotos machen konnten. Mit BMX- und Stunt-Shows unterhielt das ELMS-Village abseits der Rennstrecke und das Projekt Spielberg öffnete seine Fahrerlebniswelt für die Fans. Le-Mans-Feeling pur war mit 13 Autos in der ELMS-Königsklasse LMP2, 17 Fahrzeugen in der LMP3 sowie sechs LMGTE-Boliden garantiert. Überholmanöver, zahlreiche Zweikämpfe mit Lackaustausch, Fahrerwechsel und Nachtanken in der Boxengasse fesselten das Publikum auf den Tribünen.
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