Von 03. bis 05. Jänner 2020 fand die 35. Internationale LKW Friends on the road Jännerrallye presented by LT1 im Mühlviertel statt.
68 Teams standen nach der technischen und administrativen Abnahme durch die Austrian Motorsport Federation (AMF) am Start und ein heißer Kampf um den Sieg war vorprogrammiert. Einerseits wollte Julian Wagner seinen Vorjahressieg wiederholen und andererseits hatte der amtierende Staatsmeister Hermann Neubauer mit der Jännerrallye noch ein Hühnchen zu rupfen. Daneben gab es jedoch noch zahlreiche weitere Piloten, die für einen Sieg gut waren.
Nach turbulenten 14 Wertungsprüfungen wechselte die Führung zwischen den beiden Wagner-Brüdern und dem amtierenden Staatsmeister. Vorjahrs-Jännerrallye-Sieger Julian Wagner touchierte auf SP 7St. Oswald – Sandl mit dem linken Heck seines Skoda Fabia R5 einen Baumstumpf, ruinierte sich dabei Hinterrad und Bremsscheibe und musste mit Copilot Jürgen Heigl mitten in der Prüfung selber Hand anlegen, um das Malheur provisorisch reparieren zu können. Allerdings dauerte dieser „Eingriff“ ganze 12,5 Minuten und kostete somit jedwede Chance, den Sieg zu wiederholen. Schlussendlich hatte Hermann Neubauer das bessere Ende für sich und konnte zum ersten Mal in seiner Karriere die Jännerrallye gewinnen und mit einem Sieg in die neue Rallye-Saison starten. Auf dem zweiten Platz landete Simon Wagner gefolgt von Michael Lengauer.
Am zweiten Tag ging es für die noch 59 verbliebenen Starter ins gefürchtete, weil an die 1000 m hoch gelegene Liebenau und dann gleich weiter nach Unterweißenbach, wo blankes Eis und eine gefrorene Schneefahrbahn warteten. Während praktisch alle Teams gestern in der Nacht noch vorsorglich auf Schotter-Fahrwerk und schmale Spikes umstellten, musste Simon Wagner weiter auf breitere Pneus und das am Vortag erfolgreiche Asphalt-Fahrwerk vertrauen, weil es seiner Crew nicht möglich war, den Skoda in der vorgeschriebenen Servicezeit umzubauen. Eine fatale Situation, wie sich herausstellen sollte. Der Oberösterreicher verspielte in nur zwei Vormittagsprüfungen seinen gesamten Vorsprung von 1:46 Minuten (!) und damit sogar die Führung an Staatsmeister Hermann Neubauer, der nach seinem gestrigen Fauxpas, als sein Ford Fiesta über eine Minute lang nicht anspringen wollte, schon wie der sichere Verlierer ausgesehen hatte. Aber das ist eben Rallye in Reinkultur und die Jännerrallye im Besonderen.
Für Julian Wagner endete die Jännerrallye auch noch mit einem zwar schwachen, aber immerhin irgendeinem Trost. Er gewann mit seinem siebenten SP-Sieg auch die Powerstage und sicherte sich drei Zusatzpunkte. Weil er auch noch den 15. Platz erreichte gab es damit wenigstens insgesamt vier Punkte. „Besser als nichts“, meinte der Mauthausener. „Vielleicht sind sie am Ende der Meisterschaft noch wichtig. Insgesamt habe ich hier leider zu viele Fehler gemacht. Aber wer nie Fehler macht, wird nie was lernen. Und ich werde daraus lernen.“
Die ersten 5 der ORM:
1. Neubauer H. / Ettel B. (25 Punkte)
2. Wagner S. / Winter G. (19 Punkte)
3. Lengauer M. / Thauerböck A. (15 Punkte)
4. Knobloch G. / Rausch J. (14 Punkte)
5. Fischerlehner M. / Schmidt C. (11 Punkte)
Details zur Rallye:
03. bis 05. Jänner 2020
14 Sonderprüfungen (164,88 Sonderprüfungskilometer)
Insgesamt 697,54 Kilometer
Shakedown am Freitag, 03. Jänner in Oberrauchenödt (10:00 – 15:00)
1.Etappe am Samstag, 04. Jänner mit 430,28 km (davon 8 Sonderprüfungen mit 96,06 km)
2.Etappe am Sonntag, 05. Jänner mit 267,26 km (davon 6 Sonderprüfungen mit 67,82 km)
Nächster Staatsmeisterschaftslauf 27./28. März in Leutschach „Rebenland-Rallye“
offizieller Link:
Jännerrallye
Impressionen der 35. Int. Jännerrallye: