Sechs Läufe umfasst die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft 2023. Vier davon sind reine Asphalt-Rallyes, eine sollte auf Schnee stattfinden, wurde aber heuer aufgrund der fehlenden weißen Pracht ebenfalls „nur“ zur Asphalt-Show, und eine Rallye kann mit dem offiziellen Wunsch-Terrain jedes Rallye-Piloten mit Drift-Avancen und dadurch auch jedes zuschauenden Fans aufwarten – Schotter!
Kein Wunder also, dass unter den Teilnehmern bei der LKW FRIENDS on the Road Rallye W4 powered by MeinBezirk.at (02.-03. Juni) die Vorfreude auf den losen Untergrund unglaublich groß ist.
Man muss kein Prophet sein, um anhand der Nennliste vorherzusagen, dass der Sieg bei der heurige Rallye W4 wohl über Staatsmeister Simon Wagner oder Ex-Staatsmeister Hermann Neubauer führen wird. Die beiden Skoda-Piloten sind einfach das momentane Maß aller Dinge im heimischen Rallyesport. Und wissen das auch genauso, wie das ihrer Konkurrenz neidlos zur Kenntnis nimmt.
Simon Wagner: „Ich freue mich in erster Linie auf die Schotter-Rallye und finde es schade, dass es davon nur eine einzige in Österreich gibt. Zum anderen finde ich es gut, dass die W4 nicht wie sonst das Finale ist, sondern einmal im Sommer stattfindet. Als erstes Auto im Bewerb hat man auf dem extremen Waldviertler Rollschotter zwar einen kleinen Nachteil, aber das muss ich so hinnehmen. Im Lavanttal war Hermann ja am Ende vor mir, von da her wird es diesmal wieder eine knappe Geschichte werden.“
Hermann Neubauer: „Die Freude auf die Rallye W4 ist sehr groß. Nach meinem Wechsel von Ford auf Skoda bin ich, wie man zuletzt bei meinem Sieg in Kärnten gesehen hat, schon sehr gut ins neue Auto hineingewachsen. Ich bin selber neugierig, wie das Duell mit Simon auf Schotter aussieht.“
Herausforderer der beiden anerkannten Überflieger sind aus rotweißroter Sicht in erster Linie Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager im Skoda Fabia RS Rally2 sowie der ehemalige Champion Kris Rosenberger im VW Polo GTI Rally2.
In der Klasse der zweirad-getriebenen Fahrzeuge kommt auf Topfavorit Luca Waldherr (Opel Corsa Rally4) harte Arbeit zu. Zum einen aus dem eigenen Waldherr-Motorsport-Team durch den jungen Steirer Fabian Zeiringer (Opel Corsa Rally4), der am letzten Wochenende beim ERC-Lauf in Polen bis zu seinem technischen Ausfall eine starke internationale Premiere feiern konnte. Weiters durch Roland Stengg (Opel Corsa Rally4), der bei der letzten Rallye W4 2021 seinen ersten 2WD- bzw. auch Junioren-Staatsmeistertitel perfekt machen konnte. Und letztendlich auch durch die Schottercup-fixierten unberechenbaren Ungarn Laszlo Berta, Csaba Viszlo und Vince Trencsenyi (alle Peugeot 208 Rally4).
Im Titelrennen im Österreichischen Rallye Cup der AMF tummeln sich die meisten Starter im Waldviertel. Darunter sind schnelle Leute wie z. B. Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX), Markus Stockinger (Mazda 2 Proto), der explizit bei der W4-Rallye immer starke Ungar Attila Rongits (Mitsubishi Evo IX) oder der Deutsche Florian Auer (Mitsubishi Evo VIII). Auch auf den Ungarn Miklos Kazar (Mitsubishi Evo IX R4) wird man aufpassen müssen.
Im Rallye Cup 2000 deutet alles auf einen Dreikampf zwischen den Brüdern Lukas und Raphael Dirnberger (beide Ford Fiesta ST) und dem VW-Golf-Piloten Michael Franz hin.
In der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft, wo sich der Gesamtführende Andreas Hulak nach seinem schweren Unfall im Lavanttal Gott sei Dank auf dem Weg der Besserung befindet, hat Titelverteidiger Lukas Schindelegger (Ford Escort RS2000) die Chance, sich an die Spitze zu setzen. Allerdings hat er z. B. mit dem Ex-Meister Johannes Huber (Porsche 911) und Alois Nothdurfter (Ford Lotus) prominente Konkurrenten um den Sieg im Waldviertel.
Der Oberösterreicher Günther Königseder im Lancia Delta Integrale könnte mit einem Sieg bei der W4 einen riesigen Schritt in Richtung Gesamtsieg im Historischen Rallye Cup 2023 machen.
Was für Günther Königseder im Historischen Cup gilt, gilt auch für Rudolf Leitner (Ford Fiesta Proto) in der heuer neu gegründeten Rallye Trophy für Piloten 50+.
weiterführende Links:
Rallye W4