Thierry Neuville versprühte bei der Herbstrallye Dobersberg Weltmeisterschafts-Flair – die zahlreichen Fans zeigten sich begeistert. Hermann Neubauer und Albert von Thurn und Taxis kämpften um den Sieg. Der zweifache Staatsmeister konnte sich bei seiner Premiere im Citroen C3 Rally2 durchsetzen, doch Von Thurn und Taxis bot mit drei Bestzeiten Paroli.
Die Herbstrallye Dobersberg 2024 bot den zahlreichen Fans und auch den Aktiven ein breites Spektrum – am frühen Morgen dichter Nebel und erschwerte, rutschige Bedingungen, am Nachmittag setzte sich die Sonne in Szene. Auf den Sonderprüfungen sorgte der mögliche kommende Rallye-Weltmeister Thierry Neuville (Copilot Martijn Wydaeghe) in seinem bärenstarken Hyundai i20 N Rally1 Hybrid-Boliden für Begeisterung, der Belgier nutzte die Rallye als Vorbereitung auf die Zentraleuropa-Rallye am kommenden Wochenende. Neuville konnte mit dem Fahrzeug der weltweit stärksten Rallye-Kategorie das Feld auf jeder der acht Sonderprüfungen um rund eine halbe Minute distanzieren, in der Rallye4you-Klasse wurde er freilich nicht im Endergebnis gewertet.
Den Sieg feierte somit der zweifache Staatsmeister Hermann Neubauer (Copilotin Ursula Mayrhofer) in seiner ersten Rallye im Citroen C3 Rally2 von E&S Motorsport. Der Salzburger zeigte sich nach der kurzfristig beschlossenen Kooperation mit dem Freistädter Team erfreut: „Wir haben sehr viel gelernt und verschiedene Dinge ausprobiert. Das Auto funktioniert gut, die Basis ist okay. Die Prüfungen haben mir sehr gut gefallen – sehr schnell, sehr selektiv.“
Neubauer betonte auch die gute Leistung seines Mitbewerbers, dem zweitplatzierten Albert von Thurn und Taxis. Der Deutsche fuhr zum ersten Mal mit Copilot Michael Wenzel und konnte im Skoda Fabia RS Rally2 von Baumschlager Rallye Racing nicht nur mithalten, sondern auch drei Bestzeiten markieren. Voller Freude erklärte er: „Ich bin überglücklich – und ganz ehrlich: Ich kann es fast nicht glauben, dass wir drei Bestzeiten einfahren konnten. Und mit Michael hat die Zusammenarbeit sofort funktioniert, da hat auch die menschliche Ebene, die Sympathie eine Rolle gespielt.“ Albert von Thurn und Taxis fehlten am Ende nur 14,5 Sekunden auf Neubauer.
Peter Eibisberger und Claudia Maier, heuer ebenfalls im Team von Raimund Baumschlager am Start, rundeten das gute Teamergebnis mit dem dritten Platz ab. Auf Platz vier landeten Christoph Zellhofer und Andre Kachel im Ford Fiesta Rally2 von ZM Racing.
Der Tscheche Jan Cerny konnte im Ford Fiesta Rally3 das große Potential der Rally3-Kategorie unter Beweis stellen – gleich fünf dieser Fahrzeuge waren bei der Herbstrallye am Start. Bester Nicht Rally2/Rally3-Pilot wurde Rene Kiehtreiber in einem Mitsubishi Lancer Evo V, er konnte damit auch die ARC-Wertung gewinnen.
Mit einem zweiten Platz in der ARC konnte sich Lukas Dirnberger in seinem serienartigen Ford Fiesta ST im Duell gegen Neo-Juniorenstaatsmeister Marcel Neulinger (hatte Getriebe-Pech) durchsetzen und sich so zum neuen Clubmeister der Austrian Rallye Challenge krönen..
Ein Novum waren die drei Pilotinnen im 106 Teams starken Feld – die Deutsche Claire Schönborn (Copilotin Jara Haim/Ford Fiesta Rally3) belegte bei ihrer ersten Rallye den guten 21. Gesamtrang, sie wird bei der Zentraleuropa-Rallye um eine JWRC-Saison kämpfen. Auch die Österreicherinnen Pia Steffe und Nina Spitaler konnten die schwierige Rallye im Ziel beenden.
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Impressionen der Herbstrallye 2024 / Copyright Sport-Photo