Beim A1 Major Vienna presented by Swatch gab es viele Überraschungen, beeindruckende Leistungen am Beach und ein sensationelles Publikum – das Beach Volleyball-Saisonhighlight 2018 ist wieder vorbei und wir ziehen kurz Bilanz.
Barbora Hermannová/Markéta Sluková (CZE) feierten ihren bislang mit Abstand größten Erfolg auf der FIVB World Tour. Sie gewannen erstmals ein Major-Finale auf der FIVB Beach Volleyball World Tour und dies mit einer beeindruckenden Leistung mit 10:21, 21:16, 15:12 (57 Minuten) gegen die Brasilianerinnen Barbara Seixas de Freitas und Fernanda Berti Alves, kurz Barbara/Fernanda.
Hermannová, 27, und ihre Partnerin Sluková, 30, haben in diesem Jahr bereits das Vier-Sterne-Turnier in Ostrau gewonnen und vor kurzem EM-Bronze in Den Haag erobert – der Triumph beim Vienna Major, mit einem Siegerscheck über 40.000 USD honoriert, jedoch stellt alles in den Schatten. Zumal er gegen ein Team gelang, das in bislang drei Finalauftritten (Xiamen/China, Fort Lauderdale, Huntington Beach) ebenso oft die Oberhand behalten hatte.
Bronze ging an Sanne Keizer und Madelein Meppelink, die frischgekürten Europameisterinnen aus den Niederlanden. Im kleinen Finale besiegten sie die Brasilianerinnen Carol/Maria Antonelli in 45 Minuten mit 21:19, 21:18.
Bei den Herren siegten die beiden Norweger Anders Mol/Christian Sørum in einer Art und Weise, wie man sie selten in diesem Sport erlebt hatte. Weder im Halbfinale (21:18, 21:18 gegen die Routiniers Brouwer/Meeuwsen aus den Niederlanden) noch im Endspiel gegen die sensationell starken Polen Michael Bryl/Grzegorz Fijalek (21:12, 21:17 in 40 Minuten) gaben sich Mol/Sørum auch nur die geringste Blöße und verlängerten ihre unfassbare Serie auf 19 Siege. Seit dem 7. Juli in Espinho/Portugal sind sie ungeschlagen. Nach Gold beim Swatch Major Gstaad und der EM in Den Haag (NED) feierten sie nun ihren bislang größten und wertvollsten Triumph.
Was die beiden Feschaks aus dem hohen Norden, die beim #ViennaMajor nur einen einzigen Satz im Achtelfinale gegen die Brasilianer Ricardo/Guto verloren, außerdem im Sturm eroberten, sind die Herzen der Wiener Fans. In der neuerlich randvollen Red Bull Beach Arena feierten 8000 ausgelassen die Doppler/Horst-Bezwinger, ihre neuen Helden, bereits bestens bekannt vom Fotoshooting auf dem Riesenrad.
Im Spiel um den dritten Platz, das wegen der TV-Übertragungszeiten ausnahmsweise nach dem Finale stattfand und den Schlusspunkt bildete, schließlich setzten sich Tijan/Cherif aus Katar, die im Halbfinale noch Bryl/Fijalek 15:21, 17:21 unterlegen waren, gegen Alexander Brouwer/Robert Meeuwsen mit 25:23, 17:21, 15:!2 durch.
Ein weiterer Meilenstein für Anders Mol/Christian Sørum: Denn durch die Niederlage der Niederländer erobern die Norweger als Draufgabe nun auch noch an die Nr. 1 in der Weltrangliste!
Begeistertes Resümee und ein unglaubliches Kompliment
Bei der traditionellen Abschluss-PK konnte Veranstalter Hannes Jagerhofer seine Begeisterung über eine fantastische Turnierwoche auf der Donauinsel kaum verbergen. Mitunter war der Besucherandrang beim A1 Major Vienna presented by Swatch größer als jener im Vorjahr bei den Weltmeisterschaften.
Trotz der Räumung des Geländes aufgrund des Unwetters am Donnerstag kamen an den fünf Tagen annähernd die erwarteten 100.000 Menschen aufs Areal. Und wurden erneut ihrem Ruf als beste Fans der Welt gerecht. Die Stimmung: Wie immer elektrisierend und dennoch durchwegs fröhlich und friedlich. Davon angetan zeigte sich auch der Wiener Sportstadtrat Peter Hacker: „Ich freue mich jetzt schon aufs kommende Jahr!“
Ein unglaubliches Kompliment machte Rick Horrow, der bekannte US-Sport-Anchor, der dem #ViennaMajor einen Besuch abstattete, unter anderem für CNN und NBC berichtete: „Was die Qualität der Veranstaltung und den Fan-Zuspruch betrifft, spielt sie weltweit in der höchsten Liga und braucht Vergleiche mit den Majors im Golf, Tennis und anderen Top-Events wie Superbowl und NBA Allstar-Game nicht zu scheuen!“