WTA500 Upper Austria Ladies Linz

Die als Nr. 1 gesetzte Lettin Jelena Ostapenko stürmte zu ihrem ersten Linz-Titel und im Doppel setzten sich die beiden Italienerinnen Sara Errani und Jasmine Paolini die Krone auf. 

Sinja Kraus war die einzige österreichische Hoffnung im Hauptbewerb beim Upper Austria Ladies Linz im Hauptbewerb, aber sie unterlag der starken Französin Clara Burel mit 1:6 und 4:6. Ihre beiden Landsfrauen Tamara Kostic und Arabella Koller waren leider in ihren Qualifikationsmatches chancenlos und so blieb ein österreichischer Sieg beim Heimturnier in Linz leider verwehrt.

Auch die frühere Weltranglistenerste Angelique Kerber schied früh aus dem Turnier aus. Sie hatte den Linzer Damentennis-Klassiker einst 2013 gewonnen und ihr Österreich-Comeback wurde daher mit Spannung erwartet. Lucia Bronzetti aus Rimini verdarb der 36-Jährigen gehörig den Abend und gewann mit 6:1 und 6:3. Kerber hatte schon im Vorfeld gemeint, sie müsse Geduld mit sich haben, es werde noch eine Weile dauern, um an alte Leistungen anknüpfen zu können. Die dreifache Grand-Slam-Turniersiegerin sollte leider Recht behalten. Bronzetti hatte auf praktisch alle Schläge Kerbers die richtige Antwort parat, war auch athletisch voll auf der Höhe und blieb über weite Strecken fehlerfrei. „Solche Tage gibt es“, wollte Kerber die Partie möglichst rasch vergessen. „Ich habe nie zu meinem Rhythmus, zu meinem Spiel gefunden.“ Rein von der körperlichen Fitness sei sie im Training längst wieder die Alte, nur die Umsetzung im Match mache noch Probleme, es fehle an Spielpraxis, analysierte Kerber die glatte Niederlage. Ein Antreten in Dubai wäre nun denkbar, um Matchpraxis zu bekommen, fix eingeplant sind bereits die Turniere in Indian Wells und Miami.

Auch die topgesetzte Jelena Ostapenko aus Lettland entging nach einem Freilos in der ersten Runde nur knapp einer Niederlage im Achtelfinale gegen die Qualifikantin Clara Tauson aus Dänemark. Im Viertelfinale dominierte sie ihre Gegnerin Jodie Burrage aus Großbritannien und siegte mit 6:1 und 6.2. Ebenfalls ins Halbfinale schafften es die an Nr. 2. und 3 gesetzten Spielerinnen Ekaterina Alexandrowa aus Russland und Donna Vekic aus Kroatien. Alexandrowa eliminierte dabei ihre Landsfrau und Titelverteidigerin Anastasia Potapowa und Vekic siegte gegen die Französin Clara Burel, die in der ersten Runde für Sinja Kraus eine unüberwindbare Hürde war.

Im Halbfinale deklassierte Ostapenko (die aktuelle Nummer 12 der Welt) die Linz-Siegerin von 2015 (Anastasia Pavlyuchenkova) in nur 74 Minuten mit 6:2 und 6:3. Danach absolvierte sie einen Autogramm-Marathon, den sie sichtlich genoss. Im Finale stand ihr Ekaterina Alexandrowa gegenüber, die sich erst im Tiebreak des dritten Satzes gegen die Kroatin Donna Vekic durchsetzen konnte. 

Im Finale war Ostapenko wieder eine Klasse für sich und entschied das Endspiel gegen die an Nr. 2 gesetzte Ekaterina Alexandrowa mit 6:2 und 6:3. Die Lettin brauchte nur 70 Minuten für ihren ersten Linz-Titel. Die Weltranglistenzwölfte kassierte neben rund 123.000 EUR Preisgeld auch 500 Punkte für das Ranking. 

Im Doppel-Finale setzten sich die Italienerinnen Sara Errani und Jasmine Paolini durch und siegten mit 7:5, 4:6 und 10:7 gegen Nicole Melichar-Martinez (USA) und Ellen Perez (Australien). 

Turnierdirektorin Sandra Reichel zog eine positive Bilanz. „Das war die 33. Auflage – und das erste Turnier als zweithöchste WTA-Kategorie. Von dieser Woche bin ich überwältigt, alle unsere Erwartungen wurden übertroffen.“ Man habe das Turnierupgrade in allen Bereichen gespürt, so Reichel, die von Weltklassematches sprach und die Siegerin lobte. Von Freitag bis Sonntag war die Halle mit je 2.500 Zuseher:innen ausverkauft, es wird in der Endabrechnung mit einem Besucherplus von 20 Prozent gerechnet. Daran wolle man weiter anknüpfen, die Planungen für 2025 würden bereits laufen, so Reichel.

Ein Highlight im Programm war der „Wheelchair Nations Cup“ mit den besten Rollstuhl-Tennisspieler:innen aus Österreich und Deutschland. Angeführt von den beiden Team-Chefs Odo Kada (Österreich) und Niklas Höfken (Deutschland) wurde zuerst ein Mixed-Doppel und danach zwei Einzel ausgespielt. Deutschland konnte sich dabei mit 2:1 durchsetzen. 

Im Rahmen des WTA 500 Upper Austria Ladies Linz, der bedeutendsten Frauensportveranstaltung Österreichs, fanden zahlreiche Thementalks statt, wie z.B. 

ADVANTAGE LADIES der FE&MALE Sports Conference am Mittwoch, 31. Jänner – renommierte internationale Speaker:innen diskutiereten intensiv rund um das Thema Gender Equality. Gemeinsam entwickelten sie wichtige Ansätze und Aspekte, um die Gleichsetzung von Frau und Mann im Sport weiter voranzutreiben. Themenschwerpunkte des größten österreichischen Symposiums für Frauen im Sport waren die Bereiche #Partizipation (Fe&Male Empowerment), #Politik (Equality is a must!), #Karriere (Fe&Male als Treibstoff).

ADMIRAL Ladies Talk am Samstag, 03. Februar mit Jürgen Irsigler (Geschäftsführer ADMIRAL Sportwetten), Sandra Reichel (Turnierdirektorin Upper Austria Ladies Linz), Carina Wenninger (Liga Managerin ADMIRAL Frauen Bundesliga), Isabel Hochstöger (Teammanagerin ÖFB Frauen Nationaltea), Isabel Mittmansgruber (Team Managerin Nationalteam Frauen).

weiterführende Links:
Upper Austria Ladies Linz
WTA Tour

einige Impressionen vom WTA500 Upper Austria Ladies Linz / Copyright Sport-Photo

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